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gemeinsam – solidarisch – stark

Heilung beginnt nicht im Warenkorb

  • gabriellamassimi9
  • 7. Okt.
  • 5 Min. Lesezeit

von Maria Belén Sancho, Massage-, Ernährungstherapeutin und Bewegungspädagogin

Schon an unserer ersten Pitch Night begeisterte Maria Belén Sancho von «True Connection» mit ihrer Offenheit und Tiefe. Belén blickt tief hinter die Kulissen der modernen Gesundheitswelt. Sie spricht über die feinen Unterschiede zwischen Hype und Heilung, über die Weisheit des Ayurveda und die Kunst, auf den eigenen Körper zu hören – jenseits von Dogmen, Labels und Selbstoptimierungswahn.


Ein Einstieg mit einem Lächeln – und zum Nachdenken


Neulich sah ich in einer Comedy-Show ein kurzes Video, das mich tief zum Nachdenken brachte: Die Szene wirkte auf den ersten Blick überspitzt – doch wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter? Ein kleines Mädchen weint verzweifelt. Der Vater ist bleich vor Schock. Warum? Sie hat sich den Finger abgeschnitten. Wortwörtlich. Während der Vater panisch nach dem verlorenen Finger sucht und ruft: „Ins Krankenhaus, sofort!“, wühlt die Mutter seelenruhig in ihrer Tasche – und zählt ganz gelassen … vier Globuli. Nach dem Motto: „Kein Grund zur Panik, wir haben ja alles, was wir brauchen. Chill!“

 

Die Komikerin bringt mit Humor auf den Punkt, wie stark die Idealisierung von „sanfter Heilung“ heute verankert ist – manchmal bis zur Absurdität. Doch als Ayurveda-Therapeutin sehe ich darin eine tiefere Botschaft: Wir leben in einem Spannungsfeld zwischen Trends, Dogmen und echter, gelebter Gesundheit.


Die Suche nach Gesundheit in einer Welt voller Widersprüche – und die Rolle von Konsum


Viele Menschen wollen heute bewusst, gesund und nachhaltig leben. Doch gerade in Zeiten von Trends wie Veganismus, Detox, Achtsamkeit oder Nachhaltigkeit ist es leicht, sich zwischen widersprüchlichen Informationen und wachsender Verunsicherung zu verlieren. Oft werden diese Bewegungen mehr zu einem Lifestyle-Label als zu gelebten Werten.

 

Die Konsumindustrie reagiert darauf und bedient jedes neue Bedürfnis mit Produkten, die eine gesunde oder bewusste Lebensweise suggerieren: Glutenfreies Mehl, laktosefreie Milch, vegane Burger, Nahrungsergänzungsmittel, Superfoods, spezielle Schokoladen, Meditations-Apps und vieles mehr. Doch wenn Konsum zur vermeintlichen Lösung wird, entfernen wir uns oft von echter Selbstfürsorge. Statt nach innen zu hören, setzen viele darauf, dass das Wohlbefinden von äusseren Produkten oder Trends abhängt. So entsteht das Muster, zu glauben, jemand oder etwas anderes sei für unsere Gesundheit verantwortlich.

 

Gerade im Lebensmittelbereich zeigt sich dieses Phänomen deutlich. Die Industrie produziert vor allem das, was Kund:innen nachfragen – und die Nachfrage nach gesünderen, ethischeren Produkten wächst stetig. So greifen wir häufig zu Dingen, die uns als „gesund“ verkauft werden. Ein Beispiel: glutenfreie Nudeln. Für Menschen mit Zöliakie oder echter Glutenunverträglichkeit sind sie medizinisch notwendig. Für alle anderen jedoch nicht automatisch besser – im Gegenteil: Oft enthalten sie weniger Ballaststoffe und Nährstoffe oder werden mit Zusatzstoffen angereichert, die nicht unbedingt gesund sind. Eine unnötige oder übertriebene Ernährungsumstellung kann sogar zu Nährstoffmangel führen und die Verdauung belasten.


Gesunde pflanzliche Ernährung – Mehr als nur Verzicht


Besonders junge Menschen stehen heute oft unter dem Druck, sich „grün“ und bewusst zu ernähren. Der Wunsch nach nachhaltigen Alternativen kann jedoch in eine Konsumfalle führen – von einem Trend zum nächsten. Nicht selten bringt das Spannungen in den Alltag, zum Beispiel wenn neu bekehrte Veganer:innen das gemeinsame Weihnachtsfest zu einer echten Herausforderung machen. Auf der Wunschliste: vegane Schuhe und gesundes Essen – also ohne Fleisch, ohne Laktose, ohne Nüsse wegen möglicher Allergien und alles glutenfrei. So wird das Fest schnell zur Challenge.


Was macht eine wirklich gesunde pflanzliche Ernährung aus?

 

Es geht nicht nur darum, tierische Produkte zu meiden. Entscheidend ist auch die richtige Kombination der Lebensmittel. Im Ayurveda gilt etwa, dass die gleichzeitige Aufnahme von tierischem Eiweiss mit bestimmten anderen Lebensmitteln – wie Milch – Probleme verursachen kann. Solche Kombinationen gelten als Ausgangspunkt für Allergien und Unverträglichkeiten.

 

Eine bewusste, individuell abgestimmte Ernährung, die auf solche Zusammenhänge achtet, fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern kann auch typische Beschwerden verhindern.

 

Die richtige Kombination von Lebensmitteln als Schlüssel zur guten Verdauung.
Die richtige Kombination von Lebensmitteln als Schlüssel zur guten Verdauung.

Ayurveda und die Kunst der richtigen Lebensmittelkombination

 

Ayurveda sieht die richtige Kombination von Lebensmitteln als Schlüssel zu guter Verdauung und Gesundheit. Fehlerhafte Kombinationen können die Verdauung stören, Allergien fördern und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen.

 

Wichtige Ayurveda-Empfehlungen:


  • Keine Milch mit sauren oder salzigen Speisen kombinieren (z. B. Zitrusfrüchte, Käse mit Salz).

  • Milch und Fleisch nicht zusammen verzehren.

  • Proteine und Stärke getrennt halten (z. B. Hülsenfrüchte nicht mit Brot oder Kartoffeln kombinieren).

  • Obst nur auf nüchternen Magen essen.

  • Keine Früchte direkt nach einer Mahlzeit.

  • Heisse und kalte Speisen nicht gleichzeitig essen.

  • Verdauungsfördernde Gewürze wie Ingwer, Kreuzkümmel und Koriander verwenden.


Diese Empfehlungen unterstützen die Nährstoffaufnahme, beugen Unverträglichkeiten vor und fördern ein langfristiges Wohlbefinden.

 

Bewusste Ernährung im Einklang mit dem Tagesrhythmus und Nachhaltigkeit

 

Achtsames Essen bedeutet nicht nur, was wir essen, sondern auch wann. Unser Verdauungstrakt arbeitet morgens, mittags und abends unterschiedlich. Wer seinen Speiseplan daran ausrichtet, entlastet den Körper und steigert die Energie.

 

Regionale und saisonale Produkte stärken zusätzlich den natürlichen Rhythmus. Nachhaltigkeit beginnt im eigenen Körper: Eine ausgewogene Ernährung versorgt uns optimal und wirkt von innen nach aussen – auf Gesundheit und Umwelt. Sie ist kein Trend, sondern ein natürlicher Kreislauf.

 

Wie einfach Gesundheit beeinflusst und verbessert werden kann


Gesundheit ist oft weniger kompliziert, als wir denken.  Kleine, bewusste Veränderungen im Alltag – wie ausreichend Bewegung, genügend Schlaf, das richtige Essen zur passenden Zeit oder das bewusste Wahrnehmen eigener Bedürfnisse – können Grosses bewirken. Es braucht nicht immer teure Produkte oder aufwendige Programme, sondern oft nur die Rückkehr zu einfachen, natürlichen Gewohnheiten.

 

Essen ist nicht nur Energiezufuhr. Was, wann und wie wir essen, beeinflusst direkt Darm und Stoffwechsel. Diese beiden Systeme sind entscheidend für unser Wohlbefinden, sie versorgen unsere Zellen und halten das innere Gleichgewicht. Ein gesunder Darm schützt vor Krankheiten, stärkt das Immunsystem und wirkt sich sogar positiv auf die Psyche aus.

 

Viele Beschwerden – von Blähungen über Energielosigkeit bis zu chronischen Erkrankungen – lassen sich auf ungünstige Essgewohnheiten zurückführen: hastiges Essen, unregelmässige Mahlzeiten, spätes Essen, ständiges Snacken oder Essen aus Stress. Diese Muster bringen Verdauung und Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht.

 

Die gute Nachricht: Schon kleine Veränderungen – regelmässige Mahlzeiten, bewusstes Kauen, frische und abwechslungsreiche Lebensmittel, Vermeiden von Überessen – stärken Verdauung, Stoffwechsel, Abwehrkräfte und Energie.

 

Schulmedizin und Heilmedizin

Kein Gegensatz, sondern Ergänzung

 

In der Diskussion um Gesundheit sollten wir aufhören, Schulmedizin und Heilmedizin als Gegensätze zu betrachten. Beide haben ihren Platz und ihre Bedeutung. Es geht nicht um einen Kampf, sondern um eine bewusste Haltung, die es ermöglicht, je nach Situation die richtige Entscheidung zu treffen. So entsteht ein ganzheitlicher Weg, der Vertrauen in den eigenen Körper stärkt und ein erfülltes, vitales Leben unterstützt.


"Das bewusste Wahrnehmen eigener Bedürfnisse kann grosses bewirken", Maria Belén Sancho.
"Das bewusste Wahrnehmen eigener Bedürfnisse kann grosses bewirken", Maria Belén Sancho.

Möchtest du mehr erfahren? Mein Angebot geht über Ernährung hinaus und richtet sich an Frauen in allen Lebensphasen. In achtsamen Workshops, Einzelbegleitungen oder in der Frauengruppe gehen wir gemeinsam der Frage nach, was es wirklich bedeutet, Frau zu sein. Ob beim Achtsam Kochen, in Hautnah for women oder in Retreats.

Mehr dazu auf meiner Webseite: www.trueconnection.ch

 



 

 
 
 

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