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Hochsensibilität in Unternehmen: Ein unterschätzter Erfolgsfaktor

  • gabriellamassimi9
  • 11. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

von Tanja Mächler, Mentorin und Speakerin

Nach einem spannenden Vortrag an der Pitch Night des Frauennetz Schwyz war schnell klar: Tanja Mächler, Mentorin und Speakerin, berührt mit ihrem Thema. Ihre Botschaft ist klar – Hochsensibilität ist keine Schwäche, sondern eine Superkraft, gerade in einer sich wandelnden Arbeitswelt. Im folgenden Beitrag erklärt sie, warum hochsensible Menschen in Unternehmen eine zentrale Rolle spielen können – wenn man ihnen den passenden Rahmen gibt.


Die Arbeitswelt befindet sich in einem grundlegenden Wandel

Begriffe wie Agilität, Resilienz, Diversität und emotionale Intelligenz prägen zunehmend den Diskurs darüber, wie erfolgreiche Unternehmen in Zukunft aufgestellt sein müssen. In diesem Kontext werden Fähigkeiten gebraucht, die lange Zeit unterschätzt oder gar belächelt wurden. Hochsensibilität zählt zweifellos dazu – und wird nun endlich als Ressource wahrgenommen, die sowohl Menschlichkeit als auch unternehmerische Exzellenz fördert.


In einer Welt, die oft von Lautstärke, Geschwindigkeit und Konkurrenz geprägt ist, bleibt eine wertvolle Ressource in Unternehmen häufig unbeachtet: hochsensible Menschen. Doch genau sie bringen Eigenschaften mit, die in der modernen Arbeitswelt entscheidend sind. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass mindestens 20 % der Menschen hochsensibel sind – unabhängig von Geschlecht oder Herkunft. Das bedeutet, dass in jedem Unternehmen etwa jede:r Fünfte besonders feinfühlig auf Reize, Stimmungen und zwischenmenschliche Dynamiken reagiert.


Diese aussergewöhnliche Wahrnehmungsfähigkeit ermöglicht es ihnen, innovative Lösungen zu entwickeln, kreative Ansätze zu verfolgen und soziale Spannungen frühzeitig zu erkennen.

Doch um dieses Potenzial zu entfalten, brauchen Hochsensible die richtigen Rahmenbedingungen: reizärmere Arbeitsumgebungen, flexible Strukturen und eine Unternehmenskultur, die auf Wertschätzung und Verständnis basiert. Wenn Hochsensible sich wohlfühlen, können sie nicht nur ihr Bestes geben, sondern auch dazu beitragen, Teams harmonischer, kreativer und produktiver zu machen.


Hochsensibilität – eine unterschätzte Superkraft

Hochsensible Menschen (Highly Sensitive Persons, kurz HSP) besitzen ein besonders feines Nervensystem. Sie nehmen mehr Informationen auf, verarbeiten diese tiefer und reagieren emotional intensiver. Das mag auf den ersten Blick wie eine Herausforderung erscheinen – tatsächlich ist es jedoch eine besondere Fähigkeit: HSPs haben oft ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen, eine starke Intuition und ein hohes Mass an ethischem Bewusstsein. Sie sind hervorragende Zuhörer:innen, vorausschauende Planer:innen und kreative Problemlöser:innen. Gerade in Zeiten des Wandels – Stichwort New Work, Purpose-Driven Business und mentale Gesundheit – sind das Schlüsselkompetenzen, die Unternehmen dringend brauchen. Denn sie fördern nicht nur Innovation, sondern auch nachhaltige, respektvolle Zusammenarbeit.


Was Unternehmen davon haben

Ein Arbeitsumfeld, das Hochsensibilität anerkennt und unterstützt, profitiert auf mehreren Ebenen:


  • Höhere Mitarbeiterbindung: Hochsensible Menschen identifizieren sich stark mit ihrer Arbeit – wenn sie sich gesehen und verstanden fühlen, bleiben sie loyal.

  • Weniger Konflikte: Durch ihr Gespür für Stimmungen erkennen HSPs Spannungen früh und können vermitteln, bevor es eskaliert.

  • Bessere Teamarbeit: Mit ihrem hohen Mass an Empathie sind sie Brückenbauer:innen zwischen Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven.

  • Innovationskraft: Ihre ausgeprägte Kreativität führt zu unkonventionellen, aber wirkungsvollen Lösungen.

  • Qualitätsbewusstsein: Hochsensible haben einen inneren Anspruch an Exzellenz und arbeiten äußerst gewissenhaft.


Ein leuchtendes Gehirn, umgeben von elektrischen orangefarbenen und blauen Linien auf dunklem Hintergrund, erzeugt eine abstrakte, energiereiche Szene.
Hochsensible Menschen nehmen mehr Informationen auf.

Führung trifft Feingefühl

Damit diese Stärken in der Arbeitswelt auch wirklich zur Geltung kommen, braucht es Führungskräfte, die offen für andere Denkweisen sind. Hochsensible Mitarbeitende sind keine "Low Performer", sondern arbeiten oft intensiver – nur eben anders. Ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Führungsintelligenz.


Eine achtsame Führungskultur, die auf Vertrauen statt Kontrolle basiert, schafft den Raum, in dem Hochsensible aufblühen können. Das beginnt bei einfachen Dingen wie Rückzugsorten für konzentriertes Arbeiten, flexiblem Arbeiten oder klarer, wertschätzender Kommunikation. Es geht aber auch um strategische Fragen: Wo passen HSPs am besten hin? Welche Rollen fördern ihr Potenzial? Und wie können Teams divers und trotzdem harmonisch zusammenspielen?


Kleine Veränderungen – grosse Wirkung

Ein Unternehmen muss nicht gleich alles umkrempeln, um hochsensible Mitarbeitende zu integrieren. Oft genügen kleine, aber bewusste Schritte:


  • Lärmschutz und Lichtgestaltung: Reizreduktion kann helfen, Überstimulation zu vermeiden.

  • Flexiblere Arbeitszeiten: Hochsensible brauchen oft Phasen der Regeneration – Gleitzeit oder Remote Work kann Wunder wirken.

  • Offene Gespräche: Wer das Thema enttabuisiert, öffnet Türen für Verständnis und Akzeptanz.

  • Individuelle Stärkenorientierung: Statt alle über einen Kamm zu scheren, lohnt sich der Blick auf individuelle Talente.

  • Weiterbildung für Führungskräfte: Sensibilisierungstrainings schaffen Bewusstsein und bauen Berührungsängste ab.


Häufige Missverständnisse über Hochsensibilität

Trotz wachsender Bekanntheit des Begriffs kursieren nach wie vor viele Vorurteile. Höchste Zeit, mit einigen davon aufzuräumen:


  • „Hochsensible sind schwach oder labil“ – Im Gegenteil! Sie sind oft sehr belastbar, wenn sie in einem passenden Umfeld arbeiten. Ihre emotionale Tiefe ist kein Zeichen von Instabilität, sondern von innerer Stärke.

  • „HSPs sind introvertiert“ – Viele sind es, aber längst nicht alle. Hochsensibilität ist kein Synonym für Introversion. Auch extrovertierte Menschen können hochsensibel sein.

  • „Hochsensible sind nicht belastbar“ – Viele sind sogar besonders leistungsfähig, wenn sie selbstbestimmt und im Einklang mit ihren Werten arbeiten können.

  • „Man muss sie ständig schonen“ – Es geht nicht um Sonderbehandlung, sondern um ein achtsames Miteinander und die passende Umgebung, in der sie ihre Stärken einbringen können.


Der Schlüssel liegt im Verständnis: Wer erkennt, was hinter Hochsensibilität steckt, kann aus dem vermeintlichen „Problem“ einen echten Vorteil machen.


Die Zukunft gehört den Feinfühligen

Es ist höchste Zeit, Hochsensibilität nicht länger als „Empfindlichkeit“ oder „Schwäche“ zu stempeln. In Wahrheit sind HSPs oft diejenigen, die über den Tellerrand blicken, tiefgründige Verbindungen schaffen und mit einem ethischen Kompass navigieren, den viele Unternehmen heute schmerzlich vermissen. In einer Arbeitswelt, die sich immer stärker in Richtung Sinn, Nachhaltigkeit und Menschlichkeit bewegt, sind hochsensible Menschen keine Randerscheinung, sondern Wegbereiter:innen.


Stell dir vor, was möglich ist, wenn Unternehmen beginnen, Potenziale nicht mehr nach Lautstärke oder Durchsetzungsvermögen zu bewerten – sondern nach Tiefe, Empathie und Integrität. Hochsensible Menschen sind keine Exoten, sondern Zukunftsträger:innen. Ihre Stärken können genau das fehlende Puzzlestück sein, das dein Unternehmen aufs nächste Level bringt.


Wenn du selbst hochsensibel bist oder Menschen im Team hast, die feinfühlig, reflektiert und tiefgründig arbeiten, dann hast du bereits einen Schatz in deinem Unternehmen – vielleicht noch verborgen, aber voller Potenzial. Die Reise beginnt mit einem Perspektivenwechsel: Weg von der Fixierung auf Leistung um jeden Preis, hin zu echter Potenzialentfaltung. Denn wenn wir anfangen, Menschen als Ganzes zu sehen, entsteht etwas, das kein KPI (Key Performance Indicator) je abbilden kann.



Tanja Mächler, Mentorin und Speakerin

Du willst wissen, wie das möglich ist? Und auch dein Unternehmen auf das nächste Level katapultieren?Dann melde Dich sehr gerne bei mir unter hochsensibel@tanjamaechler.com. Ich begleite Unternehmen dabei, hochsensible Talente zu erkennen, zu integrieren und zu fördern – für mehr Menschlichkeit, Innovation und Erfolg.



 
 
 

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